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Grüß dich mkr0,
das ist ein sehr interessantes Objekt. Man könnte es durchaus für eine Lanzenspitze halten da es auch Holz-Lanzen gab welche mit einem Metallkern in der Spitze verstärkt wurden. Die Methode einen Holzspeer an der Spitze zu verstärken nutzen schon die Neandertaler in dem sie das Holz aufspalteten und Steine oder Knochensplitter in den Spalt steckten, wo es dann meist mit einem Lederband fixiert wurde. Auch mit Entdeckung der Schmiedekunst wurde diese Technik noch bis vor wenigen Jahrhunderten angewendet, da sie sehr einfach zu produzieren sind und somit auch massen tauglich waren. Macht ja auch Sinn wenn man eine Armee ausstatten muss. Ein guter Schmied konnte an einem Tag bis zu 25 dieser einfachen Spitzen fertigen. Wohingegen eine aufwendig verzierte Speerspitze da schon Tage in Anspruch nahm. Da bekommt man mal ne Vorstellung wie lange man damals gebraucht hat um eine Armee auszurüsten.
Allerdings hallte ich es für Unwahrscheinlich das es eine Lanzenspitze ist da sie nicht Abgebrochen aussieht und sie mir auch nicht spitz genug scheint um großen Schaden anzurichten. Ich halte sie auch für zu klein, aber das kann ich ohne Größenangaben schlecht anhand der Fotos einschätzen. Auch Infos zu dem Metallkern wären von Vorteil sofern man da was sehen kann. Also wo sitzt er genau, geht er ganz durch oder ist er nur auf einer Seite erkennbar etc.?
Aber ich hab trotzdem schon die ein oder andere Idee was es sein könnte.
Theorie 1: Ein Holz-Splint mit Spreiz-Keil. Alte Ochsenkarren wurden früher durch solche Holzkeile zusammengehalten weil sie im Grunde nur aus Holzbalken zusammengesteckt und mit Splinten fixiert/gesichert wurden. Wollte man damals sichergehen das der Splint so fest wie möglich sitzt hat man noch einen Metallkeil oder Vierkant-Nagel in den Holz-Splint getrieben um ihn aufzuspreizen. Das Prinzip mit dem Keil zum fixieren kennt man auch heute noch und findet sich bei so ziemlich jedem Hammer, jeder Axt etc. mit Holzstiel wieder.
Theorie 2: Ein Werkzeuggriff. Ich vermute das es sich um den Griff einer abgebrochenen Maurerkelle oder etwas in der Art handelt. Das würde auch den Metallanteil erklären und ist wohl auch die wahrscheinlichste Lösung. Leider glaub ich nicht das man noch herausfinden kann was für ein Werkzeug es genau war. Dazu bräuchte man das abgebrochene/fehlende Teil. Aber die spitz zulaufende Form könnte auf ein Angler-, Schnitz- oder Gravier-Werkzeug hinweißen. So verwittert wie es aussieht ist es auf jeden Fall alt.
Ich hoffe meine Ansätze sind nachvollziehbar und regen zu weiteren Theorien an.
MfG SchatzMeister
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Ich würde mich zu erst mit der regionalen Geschichte befassen. Also... wie alt ist das Schloss... wer hat es wofür genutzt... gab es alte Siedlungen in der nähe etc.? Das kann man bequem online machen. Stellt sich dann zum Beispiel heraus das es römische Soldaten in deiner Gegend gab kannst du gezielter nach deren Ausrüstung suchen, ob da ähnliche Objekte zu finden sind. In einem Museum anzufragen kann zwar auch helfen, ist aber unter Umständen nicht ganz einfach. Denn Profi-Historiker sind nicht immer erfreut wenn "Laien" spannende Funde machen. Wenn du also an den Falschen kommst kannst du dir sogar ne Anzeige einhandeln. Nicht wegen dem Magnetfischen, denn das ist nicht verboten. Die Anzeige würde ehr in Richtung Zerstörung von historischen Artefakten(Raubgräberrei) gehen, weil man grundsätzlich unsachgemäßen Umgang bei der Reinigung unterstellt. Da hatte schon so mancher Schatzsucher ein böses Erwachen. Ich sag nur Sondel Benny und Barbaren-Schatz. Einfach mal Googeln. Da würde ich Antiquitäten-Händler wohl Vorziehen. Die haben meist schon vieles gesehen und/oder kennen Fachliteratur die helfen kann. Büchereien sind auch immer gute Anlaufstellen, wenn man schon eine ungefähre Vorstellung hat was für ein Objekt man gefunden hat. Viel Wissen aus alten Büchern hat es bis heute noch nicht ins Internet geschafft. Manchmal können sogar die eigenen Großeltern weiterhelfen.
MfG SchatzMeister